
Willkommen im Lindenhof
Am Ende des 19. Jahrhunderts entstand in der Ebene nördlich von Kappelen, im Riedland nahe Lyss und nahe Worben, ein Musterhof. Aufbauen liess ihn der Notar Johann Wyss, einer der Befürworter der 1. Juragewässerkorrektion.
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Als nach dem Ableiten des Aarewasser‘s in den Hagneckkanal und der Entsumpfung des Landes der Boden nicht wie erhofft Erträge lieferte, wurden gegen die Verfechter und Verantwortlichen der Entwässerung schwere Vorwürfe erhoben. Um den Enttäuschten den Nutzen der Entsumpfung aufzuzeigen, kaufte Johann Wyss Landstücke des nach der Korrektion ausgetrockneten Rieds auf, liess es düngen und mustergültig bebauen. Zum Schutz gegen Wind und Wetter pflanzte er um die weitläufige Domäne einen breiten Tannengürtel und hob für die Bewässerung einen tiefen Wassergraben aus.

Links die Landschaft rund um den Lindenhof vor der 1. Juragewässerkorrektion mit ihrem unbebaubaren Riedland. Rechts der fruchtbare Lindenhof nach der durchgeführten Korrektion.
Portrait oben, Dr. Johann Rudolf Schneider, Leiter 1. Juragewässerkorrektion; Portrait unten, Johann Wyss, Gründer des Lindenhof`s
Schon bald galt das gepflegte, «Lindenhof» genannte Gut mit dem 1888 / 1889 angelegten Obstbaumgarten im In- und Ausland als Vorzeigeanlage. Nachdem 1927 in Oeschberg eine kantonale Zentralstelle für Obstbau gegründet worden war, diente der Lindenhof vor allem als Versuchs- und Demonstrationsbetrieb. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Hofstatt aufgegeben.
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Johann Wyss war ein verdienstvoller Erneuerer der Landwirtschaft und ein Vorbild für die Bevölkerung. An seinem 1892 am südwestlichen Rand des Areals entstandenen bäuerlichen Wohnhaus (Lindenhof 1) – ein Riegelbau mit Seitenlauben und Ründe – erinnert ein Bild an sein Wirken.
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Der Pachtbetrieb Lindenhof wird seit 1932 von der Familie Weber bewirtschaftet. Im Jahre 2017 ging er ins Eigentum der Betriebsgemeinschaft Weber & Steffen über und wird von derselben geführt.
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Chronik der wichtigsten Ereignisse:
1878 Bau und Gründung des Lindenhof‘s während der 1. Juragewässerkorrektion
1932 Pachtantritt der Familie Albert & Anna Weber - Bürgi mit ihren 12 Kindern
1945 Pachtübernahme Jakob & Hanni Weber - Stäger
1971 Pachtübernahme durch Jakob & Rosmarie Weber - Ziehli
1982 Erstellung eines Güllensilo`s 500m3
1996 Umbau des Milchviehanbindestall`s in einen Boxenlaufstalls für die Milchkühe
2000 Abriss und Neubau des Stöckli`s
2001 Gründung der Betriebsgemeinschaft Jakob & Markus Weber
2004 Aufgabe der Schweinemast / Umbau Schweinestall in Jungvieh- und Grossviehmaststall
2006 Abriss der bestehenden kleinen Lagerhalle / Neubau an gleicher Stelle der grossen Maschinen- und Holzschnitzellagerhalle mit integrierter Holzschnitzelheizung
2007 Erstellung des Hochsilos 550m3
2011 Bau des Pferdestall`s für max. 3 Pferde
2012 Gründung der Betriebsgemeinschaft Markus Weber & Andreas Steffen
2012 Renovation des Bauernhaus Nr. 1
2015 Erstellung eines Güllensilo`s 800m3
2017 Kauf des Lindenhof‘s durch die Familien Markus & Stephanie Weber - Meier und Andreas & Sonja Steffen - Weber von der Erbengemeinschaft Moeri
2018 Installation eines Melkroboter
2023 Weiterführung der vorgängigen Betriebsgemeinschaft Weber & Steffen durch Markus & Stephanie Weber
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Zur Optimierung der verschiedenen Betriebsabläufe wurden in all den Jahren viele Einrichtungen gemacht oder angepasst
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Luftaufnahmen aus dem Jahre 1933 zeigen die imposannte Hofstatt mt ihren
600 Obstbäumen und das ganze "Lindenhof-Areal", dass mit einem Tannengürtel eingedämmt ist. Dieser wich in den darauffolgenden Jahren einer ökolögische wertvollen Hecke.